Futterkontrolle & Räuberei

Durchsicht der BienenBox

Mitte August stellst du nochmal sicher, dass deine Bienen genug Honig für den Winter gesammelt haben. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, musst du deine Bienen zufüttern und ihnen Zuckerwasser geben.

Jungvölker und Bienenhalter:innen im ersten Jahr

Mitte August solltest du nach deinen Bienen schauen, ob sie genug Vorräte für den Winter angesammelt haben. Ein Bienenvolk benötigt ca. 15 kg Honig im Winter, wenn es zu dieser Jahreszeit auf mehr als 14 Rähmchen sitzt. Wenn dein Volk recht groß ist und auf 23 oder mehr Rähmchen sitzt, schadet es nicht, einen Vorrat von 20 kg anzupeilen. Um den ganzen Honiginhalt abzuschätzen, kannst du einmal deine BienenBox wiegen oder durch das Ziehen der einzelnen Rähmchen den Inhalt aufsummieren. > Hier kannst du eine Anleitung zum Berechnen der Honigmenge finden.

Zufüttern mit Zuckerlösung

Die Zuckerlösung wird für das Winterfutter mit Wasser aus einer 2:3 Lösung hergestellt. Das bedeutet, dass 1 Liter Wasser mit 1,5 kg Zucker vermischt wird. Für das Winterfutter darf der Zucker ausschließlich weiß sein, weil dieser keine Ballaststoffe enthält.

Tipp: In lauwarmem Wasser löst sich der Zucker besser auf. Besser vertragen die Bienen ihre Zuckerlösung, wenn du 10% eigenen Honig (nur eigenen Honig) hinzufügst. Das ist wichtig, damit du ausschließen kannst, dass sich im Honig Krankheitserreger befinden. Den Honig erst nach dem Abkühlen der Lösung hinzugeben!

Für die Nachfütterung nimmst du eine Futtertasche oder ein Gefäß (z. B. ein Tetrpak oder einen Eimer). Die Futtertasche kannst du im Fachhandel kaufen; achte darauf, dass das Rähmchenmaß zu deiner Bienenbehausung passt!

Wie auf der Abbildung legst du abgeschnittene Korkstücke hinein, die von den Bienen als Trinkinseln genutzt werden. Zusätzlich kannst du Stroh oder Äste nutzen, die den Bienen als Steighilfe dienen. Das Tetrapak oder den Eimer stellst du am besten auf zwei oder drei leere Rähmchen bzw. Unterträger, um das Gitter nicht zu belasten. Während der Fütterungszeit wird das Jutetuch nach oben oder über die Rähmchen, die das Gefäß halten, gelegt, sodass die Bienen unter dem Trennschied an ihr Futter gelangen können.

Du kannst bei einer Fütterung bis zu 7 kg Zuckerlösung anbieten. Um dein Volk vor Räuberei durch andere Bienen oder Wespen zu schützen, solltest du nicht zu oft die BienenBox öffnen müssen (einmal pro Woche) und die Zuckerlösung gegen Abend in die BienenBox stellen. Die Zufütterung sollte bis Ende September beendet sein.

Zufüttern mit Futtertasche
Zufüttern mit Eimer

Räuberei verhindern mit der Fluglochverkleinerung

Ab Mitte August, bei kleineren Völkern schon ab Mitte Juli, kannst du je nach Außentemperatur deine Fluglochverkleinerung anbringen. Deinen Bienen fällt es mit der Verkleinerung leichter, ihr Flugloch gegenüber Wespen oder anderen Bienen zu verteidigen. Achte jedoch darauf, dass bei hohen Temperaturen über 30°C entweder dein Boden oder dein Flugloch geöffnet sein muss, ansonsten wird es zu heiß in deiner Box. Die Fluglochverkleinerung bleibt jetzt an der BienenBox, bis deine Bienen im nächsten Frühjahr (Ende März) die ersten Blüten einholen.

Die Fluglochverkleinerung an der BienenBox
Die Fluglochverkleinerung an der BienenBox

Räuberei erkennen

Ein sehr reger Flugverkehr und Kämpfe am Flugloch deuten auf eine Räuberei hin. Die Bienen purzeln förmlich aus dem Flugloch heraus. Außerdem sind die meisten Bienen im Honigraum der BienenBox (also an der fluglochabgewandten Seite) bei der Aufnahme von Honig zu finden.

Prävention

Um es den Räuberinnen so schwer wie möglich zu machen, solltest du ab Mitte August die Fluglochverkleinerung einsetzen. Das Flugloch kann dann von deinen Bienen besser gegen Eindringlinge bewacht werden. Der Einsatz der Fluglochverkleinerung sollte bei heißem Wetter mit starkem Flugverkehr zeitweise vermieden werden. Ebenso bietet es sich an, die Fütterung mit Zuckerwasser nur abends (kurz vor Sonnenuntergang) durchzuführen, weil zu dieser Zeit weniger Wespen unterwegs sind.

Was tun, wenn deine Bienen ausgeraubt werden?

So schnell wie möglich die Fluglochverkleinerung mit der kleinen Ausfräsung nach unten an das Flugloch anbringen. Eventuell das Flugloch durch Klebestreifen noch weiter einengen. Es passt nur noch eine Biene auf einmal durch das Flugloch.

Du kannst außerdem Rauch oder Wasser aus einer Sprühflasche verteilen. Weitere Taktiken sind, eine Menge an Gras bzw. kleine Zweige direkt vor das Flugloch zu legen. Außerdem kannst du das Flugloch am Abend verschließen und 24 Stunden geschlossen halten – biete deinen Bienen danach auch nur ein kleines Flugloch an. Im schlimmsten Fall musst du dein Volk an einen anderen Platz bringen und kannst es erst wieder nach einigen Tagen zurück an den alten Platz stellen. Wenn dir der Raubzug nicht auffällt, ist es möglich, dass deine Bienen komplett ausgeräubert werden und dadurch nicht mehr überleben können.

Fluglochverkleinerung mit der kleinsten Öffnung
Die Fluglochverkleinerung mit der kleinsten Öffnung

So geht’s weiter im Bienenjahr:

Oxalsäure-Behandlung